Es würde sich zumindest archäologisch bestätigen. Ich versuche gerade, die genauen Fundlagen der Inschriften herauszufinden, laut kurzer Erwähnungen scheinen die Weiheinschriften samt und sonders in römischen Verwaltungszentren einer Eisenbergbauregion aufgefunden worden zu sein, nicht jedoch in "freier Natur" und/oder alten Abbaustätten.
Was Delamarre vielleicht dazu verleitet haben mag, einen "Kriegeraspekt" zu interpretieren, ist die keltische Sprachwurzel UND das Auffinden einer recht auffälligen Ikonografie eines Kriegers - welche jedoch nicht unbedingt mit einer Gottheit, geschweige denn speziell mit Ageios zusammenzubringen ist. Ich kenne auch leider nicht die Veröffentlichung, in der Delamarre seine Abhandlung geschrieben hat. Eine andere französische Veröffentlichung in einem archäologischen Bericht dieser Region bezieht sich in einem Aufsatz sehr deutlich auf die Eisenbergbaugeschichte und titelt: Les hommes de fer du dieu Ageio (die Eisenmänner des Gottes Ageio).
Insgesamt kann man nach bisherigem Erkenntnisstand also wie folgt zusammenfassen: Aceio/Ageio ist eine lokale, aquitanische Gottheit mit der Verbindung Eisenabbau oder-handel aus der gallorömischen Zeit. Eine klassische, lokal ausgeprägte Standesgottheit.
Wenn sich jetzt wirklich der Verdacht bestätigt, dass man Aceios deswegen als "Regengott" mit der Verbindung zu Wasser interpretiert, was penetrant auf deutschsprachigen Seiten behauptet wird, nur weil er aus AQUItanien stammt - dann fange ich ein bisserl an zu weinen.
Ich versuche noch ein bisserl weiter zu forschen, vielleicht finde ich ja noch Bilder von Weiheinschriften, genaue Fundlagen und/oder diesen Bericht in einer Bibliothek:Agitxu Beyrie, Jean-Marc Fabre, Robert Sablayrolles, « Les hommes de fer du dieu Ageio. Exploitation antique du fer dans les Hautes Baronnies (Hautes-Pyrénées) », Gallia, vol. 57, 2000, p. 37-52..
Wer was findet, oder weitere Meinungen - immer her damit
