Einer speziellen kulturellen Richtung gehört der Platz (gezielt!) nicht an: Er soll vielmehr unterschiedliche Kulturen unter einem bestimmten Überbau vereinen. Dabei handelt es sich um die weibliche Form des Göttlichen und seinen Ausdruck in verschiedenen antiken Göttinnen. Die Inititial-Zündung kam beim Holle-Fest 2015 in Süddeutschland:
>>Als ich beherzt meine Hand auf den „Eber“ legte, erklärte ich, ich wolle im Laufe diesen Jahres noch einen ersten Göttinnen-Tempel in D eröffnen; Zusatz: „mit Eurer Unterstützung“. Letzteres war mir sehr wichtig, denn eine solch große Idee lässt sich nicht von einer einzelnen Frau verwirklichen. [...] Zehn Tage später radelte ich – an einem Freya-Tag - meinen üblichen Weg in die Stadt, und da geschah es: Mein Blick fiel auf einen Zettel in einem leeren Fenster, der Raum sei zu vermieten. Bis dahin war dort ein Fitness-Studio gewesen, nun harrte er anderer An- und Zuwendung. [...] So schnell kann es manchmal gehen: Kaum geschworen, schon geboren, ich konnte es selbst kaum fassen. <<
Wie diese Entstehungsgeschichte bereits nahelegt, steht im Zentrum vorrangig die altgermanische Göttin Frija (besonders in ihren Ausprägungen als Holle, Berchta und Freya). Eine Spar-Audhumla fungiert als Opferstock und damit Ernährungsquelle der Tempel-Elivagar, wie man sagen könnte.
Der Tempel möchte dabei bewusst auf einheimischen Traditionen weiblicher Spiritualität aufbauen, was jedoch nicht heißt, dass etwa Außereuropäisches oder Männliches keine Rolle spielen würden (oder gar unerwünscht wären, wie manchmal leider fälschlicherweise unterstellt): Neben weiblichen Hochgottheiten aus dem "Orient" wie Isis, Lakshmi oder Ishtar finden sich auch deren männliche Gespielen wie Freyr, Cernunnos oder Horus.
Die Göttergestalten sind jedoch nicht das Einzige oder die unbedingte Hauptsache. Vor allem erfüllt der Tempel seine Rolle als Begegungsstätte: Für spirituell gesinnte Frauen, für Neugierige auf die Früchte europäischer Religionen, für religiöse Aktivitäten - momentan jedoch noch alles in der Entwicklungsphase und mit guten Gründen für finanzielle und ideelle Unterstützungen, die gerade jetzt wichtig sind.
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