Sedocoinios hat geschrieben:
Mees übersetzt andedíon uediíumí diíiuion risun- sinngemäss als "Durch die Unterirdischen und die Himmlischen rufe ich NN"
Andedi würde ich tatsächlich diivion gegenüberstellen ähnlich wie bei den Iren De und Ande, Götter und nicht-Götter, oder Himmliche und unhimmlische.Uuuediumi wird auch als "ich bringe zu angesicht" gedeutet, Sunarti zu frühirisch "Sonairt", "Gute Mächte" gestellt". also "Mit unirdischen Göttern und guten Mächten bringe ich zu Angesicht..."
Tiefe Welt, oder "unwelt" wäre auch eine Möglichkeit. Die Gegenüberstellung zu Uodercos, "unter dem Auge" oder "Unter dem Blick" ist hier sehr interessant...
Also die Übersetzung von Mees... da würde mich mal interessieren, wie er die herleiten will.
Uediíumi ist ganz klar in uediíu- und dem Personalmarker -mi zu teilen. uediíu- ist klar vom PK *gwhedh-yo ableitbar (vrgl. ir. guidid, gall. gweddi) "beten, anrufen". Zu Angesicht bringen wäre der Semantik ähnlich... aber es passt eben nicht 100%. Auch kann die Passage "Mit unirdischen Göttern..." nicht stimmen, da diíiuion kein Instrumental ist und andedíon auch nicht, das sind beide Genitive im Plural. Das Ganze müsste also wenn schon "Mit der Macht/Durch die Macht der Himmlischen und Unterirdischen..." heißen.
Auch der Vergleich mit sonairt ist widersprüchlich. Su- ist ein Präfix, das zwar als "gut" übersetzt wird, aber eben nicht nur diese eine Semantik hat, es kann auch ein Intensivierungspartikel sein. Dann hieße es nicht gute Mächte, sondern einfach nur (starke) Mächte.
Die Sache mit andedion und diíiuion ist auch nicht so einfach. andedion könnte auch adjektivische Funktion haben. Damit wären andedion diíiuion die infernalen Gottheiten. Wie gesagt, da würde mich mal die genaue etymologische Herleitung interessieren.
Antumnos kann auch als Tiefe Welt interpretiert werden, aber das würde wenig Unterschied machen. "Unwelt" wäre mir jetzt aber neu...
Sedocoinios hat geschrieben:stimmt das denn so? Cäsar schreibt vom "Dives Pater", dem "Reichen Vater" und Lucan meint dass Ogmios als Heracles wie Hermes eine fröhliche Schar anführt... in beiden Fällen ist nicht explizit von Tod und Unterwelt die Rede.
Ich bin ja der Meinung dass das Bild KEINESFALLS einen Kessel zeigen kann! Die Deutung der Heilung verstorbener ist ebenso nur eine Interpretation... alternative Deutungen schlagen eine Art "Taufe", "Heilung", "Menschenopfer" oder gar Initiation vor...
Mir fällt da z.B. ein Text zu einem germanischen Brauch ein den letzten der dem Kriegsaufruf folgt zu Opfern bzw. Feiglinge zu ertränken...
Bei Cäsar müsste ich noch einmal nachschlagen, Lukan vergleicht Ogmios aber auch mit Charon, einem Unterweltsgott.
Ja, der Kessel... das ist ne ganz schwierige Geschichte und ich würde einfach mal sagen: Das sieht jeder nach seinem Gusto.
Man wäre nicht weise, würde man sich nicht ab und an wie ein Narr verhalten.